Gefährliche Apps auf dem Handy

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Handys und Tablets sind in unserer heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Sie dienen nicht nur der Kommunikation, sondern verwalten und bestimmen mittlerweile mehr oder weniger unser Leben.

Das können die Geräte jedoch nur, wenn wir entsprechende Apps installiert haben. Diese Apps sind wahrliche Helferlein. Vom einfachen Wecker über Einkaufszettel und Notizblock bis hin zum Allroundgenie für Banking, Buchhaltung und Kontaktverwaltung.

Doch Vorsicht! Hast du dich bei der Auswahl an kostenlosen Apps nicht einmal die Frage gestellt, warum diese geniale Funktion kostenlos ist?

Wie erkenne ich gefährliche Apps?

Fakt ist, kein Unternehmen hat irgendetwas zu verschenken. 

Deine Banking-App ist kostenlos? Das stellt kein Problem dar. Denn du bist Kunde der Bank und diese möchte dich als Kunden nicht verlieren. Deshalb stellt sie dir eine App zur Verfügung, um dein Konto jederzeit bequem zu verwalten. Die Sicherheitsstandards sind entsprechend hoch und auch die Kosten für die Entwicklung einer solchen App.

Auch wenn die Banking-App kostenlos erscheint, deine Bank hat das kalkulatorisch sicher auf die Kontoführungsgebühren umgerechnet und einkalkuliert. Somit ist die App auf indirektem Wege keinesfalls umsonst.

Ähnlich sieht es bei Warenversendern wie Amazon oder Otto aus. Hier soll die App deine Bestellungen vom puren Ansehen über die Bestellung bis hin zur tatsächlichen Lieferung und Reklamationsmöglichkeiten dein Leben als Kunden erleichtern und dich damit indirekt nötigen, wegen des bequemen Bestellweges dem Unternehmen treu zu bleiben.

Die beiden genannten App-Anbieter haben also ein begründetes Interesse, dich mittels ihrer App bei der Stange zu halten.

Doch wie sieht es bei anderen Dienstleistern aus? Welches Interesse hat eine Tracking-App, dir ihre Funktionen kostenlos zur Verfügung zu stellen?

Das Zauberwort heißt “Geo-Tracking” Bei seriösen Apps musst du verschiedenen Tracking Methoden zunächst zustimmen oder kannst diese ablehnen, was natürlich dann zu Einschränkungen des Dienstes führen kann. Im Nachhinein kannst du die Einstellungen jederzeit ändern.

Kostenlose Apps, die nicht direkt in einem Zusammenhang mit einem Mehrwert, wie beispielsweise Banking oder Warenversand stehen, verfolgen dabei nur ein Interesse:

Sie möchten deine Daten, mehr noch, sogar deine Gewohnheiten ausspähen.

Wobei das mittlerweile Usus ist. Vielleicht ist es dir bereits aufgefallen: Du suchst nach etwas Wissenswerten auf Google und erhältst neben den Ergebnissen Werbeanzeigen. Suchst du nach “Socken”, werden dir unendlich viele Anzeigen nach Socken angezeigt.

Blöd ist natürlich nur, wenn du eigentlich nach Alufelgen gesucht hast. Ist deine Frau im selben Wlan verbunden, weißt du, dass die Socken unterm Weihnachtsbaum von Ebay & Co. kommen und nicht selbst gestrickt sind. Andererseits erfährt deine Frau aber auch von deinen Seitensprüngen auf xxx.de oder sonstigen unehrenwerten Schmuddeleien.

Aber zurück zum Thema. Deine Daten sind Gold wert. Sei es einfache Adressdaten, Alter oder Geschlecht. Damit verdienen Adressagenturen in der Grauzone seit Jahrzehnten Millionen, ohne dass man ihnen hierbei das Handwerk legen konnte.

Die Erhebung von Personen oder Geodaten ist dabei noch die harmlose Variante. Einige Apps sind darauf programmiert, nicht nur deine persönlichen Daten zu erheben, sondern auch, um empfindliche Daten wie Bankverbindungen, Kreditkartendaten oder Ähnliches samt Pin oder Verifikationscodes abzufragen.

Deshalb solltest du bereits bei der Installation von Apps auf folgende Merkmale achten:

  • Abfrage von Bankdaten

Bei Banking-Apps deiner Hausbank ok. Im Zweifelsfalle kannst du jedoch mit deiner Hausbank telefonischen Kontakt aufnehmen. Auch bei Warenversendern ist das ok, sofern diese aus einer sicheren Quelle stammen.

Hat die App nichts mit Bank & Handel zu tun, solltest du dich fragen, wofür du deine Bankdaten angeben musst.

  • Achte auf unnötige Login-Versuche, nachdem du dich für eine App registriert hast.

Oftmals klappt eine Registrierung für eine App nicht auf Anhieb. Hier können banale Serverprobleme der Anlass sein. Es kann jedoch auch eine Weiterleitung dahinter stecken. Hier werden deine Daten von der offiziellen harmlosen App an die kriminellen Empfänger weitergeleitet, sprich, die offizielle App wurde gehackt.

  • Achte auf unnötige Angaben bei der Registrierung einer App

Für einen Notizblock oder ein Fotoprogramm sind deine Bankdaten wohl kaum erforderlich. Sollte es sich um eine kostenpflichtige App handeln, solltest du im Vorfeld darüber hingewiesen worden sein.

In der Regel werden Kosten für eine neue App über den Mobilfunkprovider abgerechnet. Folgekosten wie Abo-Gebühren ebenfalls. 

Bei kostenlosen Apps solltest du zu keiner Zeit Angaben zu deiner Bankverbindung machen. Insbesondere dann nicht, wenn die App in keinerlei Zusammenhang zu einer künftigen Geschäftsbeziehung steht, sprich Warenbestellungen, kostenpflichtige Downloads, etc.

  • Achte auf den Verkaufstext der App im Store. 

Viele sind englischsprachig, manche auf Deutsch. Stößt du hier bereits auf grobe Übersetzungs- und Rechtschreibfehler, ist das ein Anzeichen für eine unseriöse App.

Spätestens, wenn dich eine wirre Sprache durch die bereits installierte App führt, solltest du diese deinstallieren und die Finger davon lassen.

Manche Apps sind jedoch wahre Alleskönner. Sie lesen deine sensibelsten Daten aus dem Handy aus. 

Dabei sind Apps relativ leicht zu erstellen und mit einer gewissen kriminellen Energie auf “fette Beute” auszurichten.

App ist jedoch nicht gleich App, so müssen die kleinen Helferlein nach verschiedenen Standards programmiert werden.

Auf der einen Seite gibt es das iOS von Apple. Die App-Programmierung als solche sollte für keinen, der über etwaige Kenntnisse verfügt, ein Problem darstellen. Allerdings sind die Hürden für eine App-Zulassung bei Apple relativ hoch. Das heißt nicht, dass iPhone-User sich bei Apps in Sicherheit wiegen können.

Auf der anderen Seite gibt es das Betriebssystem Android, das die meisten von uns nutzen. Hier hat sich ein regelrechter App Spielplatz entwickelt. Jeder mit ein bisschen Programmiererfahrung kann hier seine eigene App erstellen und hochladen. Ein wenig Marketing, und schon ist die betrügerische App online und kann von jedermann im Google Play Store heruntergeladen werden.

Diese Android-Apps solltest du sofort löschen

Sei vorsichtig, welche Apps du installierst, doch vor folgenden möchte ich dich besonders warnen:

Codice Fiscale 2022

Hier handelt es sich um ein vermeintliches Programm zur Berechnung der Steuer für Immobilienbesitzer. Letztendlich späht das Programm deine Bankdaten samt Pins aus.

My Finances Tracker

Was harmlos nach Budgetplanung klingt, ist in Wahrheit ein Datendieb, der nicht nur deine Kontodaten haben möchte, sondern auch Zugänge zu Wertpapierdepots usw.

RecoverFiles

RecoverFiles gibt sich als Retter der Not aus, wenn du Daten versehentlich gelöscht hast. Erstaunlicherweise bringt die App das auch zustande. Nicht jedoch, ohne vorher deine sensiblen Daten auszulesen.

Zetter Authenticator

Hinter dieser Android-App verbirgt sich eine Malware, die deine Daten anstatt zu schützen offen preisgibt.

Fazit

Ob iOS oder Android, keiner von uns ist vor übellaunigen, spionierenden Apps geschützt. Manche sind sogar überaus schädlich.

Einen zuverlässigen Schutz aus den Downloadportalen gibt es nicht. Hier ist gesunder Menschenverstand gefragt.

Konntest du eine Gefahr durch zwielichtige Apps abwenden, kennst du weitere gefährliche Apps? Lass es uns in einem Kommentar wissen!

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